Die letzte Nacht im April auf den 1. Mai wird auch Walpurgisnacht genannt. In dieser Nacht wird Schabernack getrieben, ein "Maifeuer" entzündet oder ein Maibaum aufgestellt.

Walpurgis oder Walburga, auch  "Heilige Walpurga" genannt, war eine Äbtissin aus England (710-779), die in Deutschland gegen alte heidnische „matriarchalische“ Bräuche und für den christlichen Glauben missionierte. Walpurgis gilt als Schutzheilige gegen Pest, Husten, Tollwut. Das Läuten der Kirchenglocken sollte in den Walpurgistagen die Hexen vertreiben.

Am 30. April wird ein Feuer entfacht, mit dem die "bösen Geister" vertrieben werden sollen. Der "Tanz in den Mai" oder "Maifeuer" (Hexenfeuer) ist nicht als Aberglaube, sondern eher als Volksfest zu verstehen. Selbst in Goethes Faust finden wir Hexen, die in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg/Brocken ein großes Fest abhalten.

Bäuerliche Maibräuche sind die Fortsetzung solcher "heidnischen" Walpurgisriten. Man schützte früher seinen Hof durch nächtliches Peitschenknallen, aufgestellte Besen und Maibüsche. Der Maibaum symbolisiert die Fruchtbarkeit der Natur, die so zu den Menschen gebracht wird.  

Die Karte XV Cernunnos/Teufel aus dem "Druid Craft Tarot" spiegelt für mich etwas von der mächtigen Kraft des fruchtbaren Monats Mai wider. Die Herausforderung  der Karte liegt darin, zu erkennen, dass man sich durch Macht, Geld, Sexualität beherrschen lassen kann, jedoch wenn man hinter die Fassade blickt und sein  Verantwortungsgefühl erkennt und nutzt, damit auch unsere schöne Welt kreieren kann.

Cernunnos hält für das schlafende Paar ein Versprechen bereit: Sie werden erwachen und erkennen, dass durch die Naturkräfte Kinder und Tiere geboren werden, Pflanzen und Bäume wachsen, Wohlstand und Schönheit auf Erden gedeihen, wenn sie ihre Verantwortung als bewusste, moralische Lebewesen akzeptieren.

Karte XV Cernunnos aus Druid Craft Tarot (Arun Verlag) gezeichnet von Will Worthington  http://willworthingtonart.co.uk